1/200 Unze Feingold-Prägung "Wilhelm II."

Es brauchte drei deutsche Einigungskriege, um aus dem Flickenteppich deutscher Staaten ein Kaiserreich zu formen. Der deutsch-französische Krieg 1870 brachte die Entscheidung: Nach der Festnahme des französischen Kaisers strebte der preußische Kanzler Otto von Bismarck die Einigung der deutschen Staaten an. Die Geburtsstunde des deutschen Kaiserreichs brach schließlich am 18. Januar 1871 an. Im Spiegelsaal von Versailles im Herzen Frankreichs riefen die deutschen Fürsten Wilhelm I. zum ersten deutschen Kaiser aus. Nur 47 Jahre sollte das Kaiserreich bestehen. Kaiser Wilhelm II., Wilhelms Enkel, wurde zum Totengräber des Deutschen Reiches. Der verlorene 1. Weltkrieg bedeutete das Ende der Kaiserzeit.

Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser wurde 1859im Berliner Kronprinzenpalais geboren. Mit 29 Jahren wurde er zum Deutschen Kaiser und König von Preußen gekrönt. Bis zu seiner Abdankung 1918 regierte er 30 Jahre lang. Sein Vorbild war Ludwig XIV.und diesem Ideal folgend, regierte Wilhelm II. mit Pomp und Gloria. Er zwang der Zeit der Industrialisierung eine längst nicht mehr zeitgemäße Form seiner absoluten Herrschaft auf. Dieunter seiner Regierung zunehmende Militarisierung der Gesellschaft wird später als wilhelminische Epoche bezeichnet. Wilhelm II. setzte auch durch, dass der Reichsadler auf der Goldmark ab 1890 um einiges größer dargestellt wurde als vorher ...

Fehler in der Außenpolitik, die nach außen demonstrierte Stärke und das Weltmachtstreben des Deutschen Reiches waren mit ein Grund, der1914 zum Ersten Weltkrieg führte. Ein Krieg, der vier Jahre dauerte und 9 Millionen Menschenleben kostete. Im November 1918 revoltierte das Volk - für mehr Demokratie, gegen den Kaiser und für den Frieden. Kaiser Wilhelm II. dankte im selben Jahr ab und ging ins holländische Exil, wo er 1941 starb.